Quo vadis Künstlersiedlung?
Die Künstlersiedlung Halfmannshof wurde 1931 als Lebensentwurf für junge Künstler geschaffen, mit der Prämisse, diesen eine Möglichkeit zu geben, eine Familie zu gründen und gleichzeitig auch als Künstler zu leben. Zu diesem Entwurf gehörten also Wohnung und Atelier gleichermaßen.
Diese sozialen Komponenten, die damals wichtig waren, sind auch heute noch sinnvoll. Nicht alle Künstler können hohe Wohn- und Ateliermieten aufbringen, können von ihrer Kunst allein leben.
Die soziale Grundstruktur ist aufgegeben worden.
Am 20. Oktober 2011 hat der Rat der Stadt Gelsenkirchen das neue Konzept des Kulturamtes zur weiteren Planung angenommen.
Die Künstlersiedlung Halfmannshof soll "erneuert" werden.
Im Frühjahr 2012 kamen die ersten "Handwerker" - es wurden Bodenproben genommen und auch wieder einmal gemessen.
Dort, wo die Plastik von Bildhauer Hans-Georg Wagner und der Bodenprobennehmer stehen, wird in Zukunft ein 2geschossiges Haus errichtet. 4 Wohnungen oben, 4 Ateliers unten sind geplant, wobei die Bewohner nicht zwangsläufig Künstler sein müssen.
Durch diesen "Querriegel" wird der Halfmannshof zweigeteilt.
Inzwischen ist dieser Plan erst einmal zurückgestellt worden, zuerst wird saniert.
Der Plan der Stadt Gelsenkirchen sieht folgendermaßen aus:
Die Ausstellungshalle mit 4 unterschiedlich großen Ateliers wird abgerissen. Die so entstandene Fläche soll die Vorgärten der dahinter zu bauenden
Reiheneigenheime aufnehmen, hinter den Häusern sind kleine Gärten.
Die Eigentümer müssen nicht mehr Künstler sein, sollten sich aber doch irgendwie "künstlerisch motiviert" generieren, "kunstaffin"
sein.
Das Wohnhaus (4 Wohnungen) unten links wird abgerissen, dort kommen 2 Eigentumswohnungshäuser hin. Zwischen dem ersten Haus und dem Haus Klein (ganz rechts) soll es einen Verbindungsweg zur Hövelmannstraße und zu den anzulegenden Parkplätzen geben.
Die Grünanlage in der Mitte rechts wird überbaut mit einem 4-Wohnungen-Haus/unten Ateliers, auf der Sichtachse Tor-Haus Klein. (Vielleicht doch
nicht)
Vor diesem Haus zum Fachwerkhaus hin soll es einen Werkhof geben. Das Fachwerkhaus und die Hausanlage links neben dem Tor (Nr. 54) sollen entkernt und mit 10 - ? Ateliers neu ausgebaut werden.
Die Schmiede wird es in Zukunft nicht mehr geben, der große Raum soll ein Begegnungsort werden, die Wohnung dort und das Keramikgebäude sollen zu
"preiswerten" Wohnungen saniert werden.
Inzwischen ist allen zur Miete lebenden Künstlern gekündigt worden.